[Veranstaltungshinweis] Digital Justice Conference am 7. und 8. Oktober 2021 (online)

Nach dem Erfolg der Digital Justice Conference 2020 holt die Legal-Tech-Studierendeninitiative recode.law e.V. diesen Herbst zwei Tage lang insgesamt 27 Expert:innen aus allen juristischen Bereichen auf virtuelle Bühnen, um über die Digitalisierung der Justiz, alternative digitale Streitbeilegung und access to justice zu sprechen. Die Leitfrage: Wie können wir den Rechtsstaat fit für das 21. Jahrhundert machen? Die Veranstaltung soll sowohl fachliche Impulse geben, etwa für die Reformdiskussion zur Modernisierung des Zivilprozesses, als auch Nachwuchsjurist:innen für den Rechtsstaat von morgen begeistern. Das vollständige Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter www.recode.law/djc.

Konzept und Highlights

Der Titel Digital Justice lehnt sich an den amerikanischen Begriff access to justice an und nimmt damit neben der Justiz auch alternative Streitbeilegungsmöglichkeiten mit in den Blick. Der Zusatz „Digital“ macht deutlich, dass es gemäß der DNA von recode.law vor allem um das Potential digitaler Gestaltungen gehen soll. Dieser Ansatz spiegelt sich etwa in den Panels am Donnerstagvormittag wider: Hier soll stärker als bei anderen Tagungen einmal eine Meta-Perspektive zur Rechtsdurchsetzung bei geringwertigen Ansprüchen eingenommen werden, die ja mit besonderen Herausforderungen verbunden ist. In diesem Rahmen wird z.B. Prof. Dr. Thomas Riehm einen Überblick geben und einen neu ausgearbeiteten Lösungsvorschlag präsentieren. In einem anschließenden Panel wird sogar der Versuch unternommen werden, live über Kombinationsmöglichkeiten verschiedener digitaler Streitbeilegungsforen für Verbraucher im Rahmen einer Ideation nachzudenken. Neben anderen spannenden Panels ist ein weiteres Highlight der Conference sicherlich die Vorstellung der Projektzusammenarbeit zwischen Tech4Germany und dem BMJV „Digitale Klagewege“ am Freitagvormittag. Die Reise der Fellows konnte zum Teil bereits auf Twitter verfolgt werden. Im Anschluss daran diskutieren wir mit VRiLG Prof. Dr. Jan F. Orth, LL.M., Dr. Benedikt Quarch (RightNow Group) und Sina Dörr, Referentin BMJV und RiLG,  ob es inspiriert von diesem Projekt und einer im Diskussionspapier „Modernisierung des Zivilprozesses“ vorgeschlagenen Möglichkeit der Zusammenarbeit, punktuell auch Kooperationspotentiale zwischen Legal-Tech-Unternehmen und der Justiz geben kann.

Alle Themen

Insgesamt diskutieren wir diese Themen:
  • Die Landschaft der Rechtsdurchsetzung für geringe Streitwerte in Deutschland
  • Digitalisierungspotentiale und Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Streitbeilegungsforen für Verbraucher - Diskussion und Ideation
  • Possibilities & Challenges of Legal Tech using the example of asylum law (english)
  • Unmet Legal Needs Studien und Justizforschung als Basis von Rechtspolitik
  • Vorstellung der Projektzusammenarbeit von BMJV und Tech4Germany „Digitale Klagewege“
  • Kooperationspotentiale von Legal Tech Unternehmen und Justiz - eine neue Perspektive?
  • Change Management als unterschätzter Faktor der Justizdigitalisierung?
  • Umfassende Veröffentlichung von Urteilen - Notwendige Voraussetzung für Zugang zum Recht und Innovationsschub für Legal Tech?

Weitere Infos

Das vollständige Programm inklusive näherer Beschreibung der Fragestellungen und Vorstellung der Referent:innen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter www.recode.law/djc. Für Studierende und Referendar:innen ist die Teilnahme kostenfrei. Über die letztjährige Conference mit 400 registrierten Gästen, drei Diskussionspanels, fünf Vorträgen und bis zu 300 Live-Zuschauer:innen wurde hier und hier (S. 12 ff.) berichtet. Einige Aufzeichnungen der Diskussionen finden sich hier.

Wer ist recode.law?  

recode.law (e.V.) ist eine hauptsächlich juristische, gemeinnützige Studierendeninitiative mit knapp 100 Mitgliedern und Standorten in Münster, Hamburg, Berlin, Köln/Düsseldorf und Passau. Sie hat sich den Themen Legal Tech, Legal Design und Legal Innovation verschrieben, ursprünglich, weil die Universitäten hierfür kein Angebot machten. Inzwischen zählen zu den Mitgliedern und der Hauptzielgruppe nicht nur Studierende, sondern auch Referendar:innen, Promovierende und Berufseinsteiger. Einerseits werden die für die Arbeitswelt der Zukunft erforderlichen Kompetenzen durch Events, Workshops, Podcasts und eine „student-driven University“ vermittelt. Andererseits und zunehmend will recode.law auch Plattformen für den fachlichen und rechtspolitischen Diskurs in den genannten Themenbereichen bieten. Meilensteine hierfür waren die Digital Justice Conference 2020 und die Diskussion zur Reform des ­Juristenausbildungsgesetzes in NRW. Mehr Informationen zu recode.law gibt es auch unter www.recode.law.
Für das Organisationsteam der Digital Justice Conference 2021 Julian Albrecht, M.Iur., Doktorand Universität Bonn (Prof. Dr. Specht-Riemenschneider). Kontakt: julian.albrecht@recode.law